Seit Jahren gehen wir mit unseren Fellnasen spazieren und viele Fragen wiederholen sich immer wieder.
Eine kleine Sammlung der Fragen haben wir hier zusammengestellt und wollen euch diese hier so gut wie wir können auch beantworten. Sollte eine Frage nicht dabei sein, die euch interessiert, dann schreibt uns einfach.
Spucken Alpakas?
Die absolute Nummer 1 aller Fragen und JA! Alpakas spucken!
Das Spucken ist eine ganz natürliche Umgangsform unter den Alpakas und Lamas.
Hierbei gibt es 2 Arten, wie gespuckt wird.
Am häufigsten und am wenigsten unangenehm ist ein Husten bei dem alles was gerade im Mund ist einfach nur raus geblasen wird. Vereinfacht erklärt, soll das eine gewisse Art Ungeduld oder Vorwarnung ausdrücken, bei dem aber noch nicht wirklich was passiert.
Das richtige Spucken ist da schon viel seltener und wird für Rangkämpfe oder Abwehr von Feinden eingesetzt. Auch wenn ein Hengst eine trächtige Stute besteigen möchte, wird dieser bespuckt. Hierbei wird Mageninhalt (Wiedergekautes mit Magensaft) hochgewürgt und sehr zielgenau über mehrere Meter hinweg gespuckt. Dabei legen die Alpakas so viel Kraft in das Spucken, dass die Unterlippe taub wird und einige Minuten schlaff runter hängt. Dieses Spucken ist im Gegensatz zum einfachen Husten sehr unangenehm riechend und ähnlich wie einem Stinktier für viele anderen Tiere abschreckend
Kann man Alpakas immer streicheln?
Hier gibt es ein ganz klares NEIN!
Alpakas sind zwar von den Inkas vor ca. 7.000 Jahren als Haustiere domestiziert worden, charakterlich sind Sie aber immer noch Wildtiere und haben grundsätzlich kein Interesse mit uns in Kontakt zu treten. Die Alpakas, die Ihr bei uns seht und kennenlernen dürft, werden entweder mit leckerem Futter bestochen oder in dem wir mit Ihnen arbeiten an das Halfter gewöhnt, so dass das dann für unsere Alpis einfach nur Arbeit ist, die sie mitmachen. Ohne Futter auf freier Weide ist kein natürlich erzogenes Alpaka zu streicheln.
Sind Alpakas für uns gefährlich?
JA und NEIN
Alpakas die Natürlich erzogen sind haben kein Interesse an uns Menschen und sind somit ungefährlich, da sowieso nicht erreichbar. Alpakas, die allerdings falsch erzogen werden können hingegen für uns Menschen auch Lebensgefährlich werden. Alpakas dürfen in der Prägezeit ab der Geburt ein halbes bis dreiviertel Jahr nicht gekuschelt, gestreichelt oder anderweitig an den Menschen ran gezogen werden. In dieser Zeit lernt das Alpaka, dass es ein Alpaka ist und wir „nur“ Menschen. Wenn das aber nicht eingehalten wir, sind die Alpakas zwar lange sehr zutraulich, aber ab der Pubertätsphase wollen Sie sich dann beweisen und wollen sich mit uns auch messen. Die Fehlprägung bei den Hengsten nennt man diese Fehlprägung „Berserk male syndrome“ In diesem Fall hat man es mit ca. 70-90 kg. reiner Energie zu tun, die in einen Rausch gerät und in dem Fall keine Schmerzen mehr kennt. Auch wenn Alpakas Vegetarier sind, haben die Hengste ausgeprägte Kampzähne, die spitz nach hinten stehen. Wenn also ein Alpaka zubeißt kann das böse für uns ausgehen.
WARNUNG:
Niemals ohne Besitzer auf eine Weide gehen – Im schlimmsten Fall droht Lebensgefahr!
Das Alpaka selbst kann aber nichts dafür. Wie sooft liegt hier dann leider das Versagen von Menschen vor.
Was fressen Alpakas
Alpakas sind sehr genügsame Tiere und benötigen lediglich frisches Gras, Wasser und ganzjährig Hau als Raufutter für die Verdauung. Pro Tag frisst ein Alpaka ca. 2,5 – 3,5 kg. Da die Alpakas allerdings Ihren Ursprung in den Anden Südamerikas haben hat unser Gras hier eine andere Mineralszusammensetzung als diese gewohnt sind und aber auch benötigen. Die Wiesen bei uns wurden über sehr lange zeit hochgedüngt um sehr fettes und eiweißreiches Gras für Kühe zu bekommen. Alpakas hingegen benötigen sehr mageres Gras, weshalb viele deutsche Alpakahalter mit übergewichtigen Alpakas zu kämpfen haben.Mineralien wie z.B. Seleen und Vitamin E sind wiederum zu wenig und müssen über eins Spezialfutter dazu gefüttert werden
Was fressen Alpakas
Die aktuell rund 20.000 Alpakas werden in Deutschland aus vielen unterschiedlichen Gründen gehalten. Der überwiegende Großteil der Halter in Deutschland ist im Hobbybereich zu finden. Die beruhigende Ausstrahlung der Alpakas hat zwischenzeitlich viele Freunde gefunden und die Anzahl der Alpakas in Privater Haltung steigt von Jahr zu Jahr. Aber auch die Wolle der Alpakas wird immer begehrter. Nicht umsonst nennt man diese auch das „Flies der Götter“. Die klimaausgleichende Eigenschaft sowie die feine und weiche Faser, welche mit Kaschmir verglichen wird, erobert immer mehr den Markt z.B. bei Bettdecken und Kleidung. Auch der Therapeutische Einsatz der Tiere ist immer mehr gefragt. Als „Delphine des Landes“ bezeichnet haben Alpakas ein sehr feinsinniges Gespür vor allem für schwächere und trostsuchende. Und letztendlich werden Alpakas natürlich auch bei der Landschaftspflege immer beliebter, da diese sehr schonend mit der Grasnarbe umgehen und das Gras mit den Zähnen abschneiden und nicht ausrupfen.
Kann man Alpakas essen?
Diese Frage kommt viel öfter als einige von euch denken und die Antwort überrascht sehr viele.
In Peru, dem Heimatland der Alpakas (ca. 80-90% aller Alpakas) werden Alpakas uns Lamas natürlich auch gegessen.
Alpakas sind auch in Deutschland als Landwirtschaftliche Nutztiere zugelassen und dürften bei uns theoretisch gegessen werden. Aber wir kennen keinen, der es übers Herz bringen könnte seine Lieblinge für solch einen Zweck abzugeben oder diese gar selbst verwerten würde.
Korrektur 10/2020 mit persönlichem Statement:
Leider geht gerade durch die Medien, dass mittlerweile namhafte Züchter Alpakas „minderer Qualität“ zum Schlachter bringen um das Fleisch zu vermarkten. Dieses Vorgehen ist für uns undenkbar und wird von uns keinesfalls umgesetzt! Unsere Alpakas sind Familienmitglieder und dürfen bis zu ihrem Lebensende bei uns leben. Bei uns gibt es keine Tiere mit „minder Qualität“!
Was kostet ein Alpaka
Wie bei vielen Tieren ist die Preisspanne auch bei Alpakas sehr groß.
Je nachdem, welches Geschlecht, Stammbaum, Statur und Faserqualität können Alpakas zwischen 1.500,00 – 3.000,00 € in der Hobbyzucht kosten, in der professionellen Zucht bis zu mehreren zehntausend Euro. Der bislang teuerste Alpaka-Hengst wurde in den USA für 500.000,00 $ versteigert.
Was ist der Unterschied zwischen Alpakas und Lamas
Lamas und Alpakas gehören beide zu den Neuweltkameliden, haben aber unterschiedliche Aufgaben. Das Alpaka wird speziell zur Fasergewinnung gezüchtet und diente den Inkas zur Fleischgewinnung. Es gibt zwei Arten der Alpakas: Das Huacaya und das Suri. Das Lama ist der kräftigste Vertreter der Neuweltkameliden. Es wurde als Lastenträger gezüchtet. Lamas sind Lastentiere und ungefähr doppelt so groß wie ein Alpaka. Die Gattung umfasst nicht nur die bekannten Arten wie Lamas und Alpakas, sondern auch die wildlebenden Arten Guanako und Vikunja. Die Neuweltkameliden, Lamas und Alpakas, und die Altweltkameliden, Trampeltier, Kamel und Dromedar, haben gemeinsame Vorfahren.
Was ist das Besondere an der Alpakawolle?
Alpakawolle, dass „Vlies der Götter“, zählt zu den edelsten Fasern der Welt, sie verfügt über ein gutes Isoliervermögen und gute thermische Eigenschaften. Die Tiere leben in ihrer Heimat in Höhen bis zu 5.000 Metern und sind mit ihrer Wolle bestens gegen Wind und Nässe aber auch gegen extreme Temperaturschwankungen gerüstet. Die Wolle der Alpakas ist daher sowohl für die Herstellung von Sommer- als auch für Winterkleidung geeignet. Der Alpakawolle wird ein Tragekomfort zugeschrieben, der der Kaschmirwolle ebenbürtig ist. Sie ist fein, sehr weich und liegt geschmeidig auf der Haut. Bei gleicher Feinheit des Materials fühlt sich Alpakawolle sogar weicher an, als beispielsweise Merinowolle. Ein besonderer Tipp für Allergiker ist ein aus Alpakavlies hergestelltes Steppbett, da die Wolle kein Lanolin enthält und somit besonders hautverträglich ist.
Kann man Alpakas mit anderen Tieren zusammen halten?
Hier scheiden sich die Geister und die Meinungen könnten kaum weiter auseinander gehen. Fakt ist es allerdings, dass Alpakas und Lamas ohne Problem miteinander gehalten werden können. Grundsätzlich ist es auch möglich Alpakas in der Regel mit anderen Tieren zusammen zu halten – Jedoch nie allein! Jede Tierart hat aber ihre eigenen spezifischen Parasiten. Alpakas legen zudem Kotplätze an und sind so anderen Tierarten was die Weidehygiene betrifft weit voraus. Einige Magen-Darm-Parasiten aus der Huhn-, Schaf- und Ziegenhaltung sind für die Alpakas ernsthafte Risiken, denen man sie nicht einfach unbedacht aussetzen sollte. Aus unserer Sicht sind z.B. ein paar Hühner bei ein paar tausend Quadratmeter Weidefläche unbedenklich. Umgekehrt ist es aber für Alpakas auf Hühnerfarmen alles andere Gesund. Es ist also immer abzuwägen was dem Tier Schadet und was nicht. Übrigens: Alpakas und Pferde sind eine sehr schlechte Kombination. Beide kommunizieren unter anderem mit den Ohren, aber sprechen damit eine andere Sprache. Angelegte Ohren gibt es bei den Alpakas oft. Das Pferd versteht dieses jedoch als Aggression und im direkten Vergleich verliert ein jedes Alpaka!
Wie viel Platz brauchen Alpakas?
Alpakas kann und darf man nicht einzeln halten. Der Gesetzgeber schreibt 1.000 qm für die ersten 2 Tiere und je 100 qm für jedes weitere Tier vor. Alpakas benötigen zusätzlich einen wettergeschützen Offenstall der 3-Seitig geschlossenen ist. Der Stall sollte für 2 Tiere mindestens 5 m2 Platz bieten und für jedes weitere Tier rechnet man zusätzlich 2 m2 hinzu. Was leider viele vergessen, ist dass diese Angaben Mindestangeben sind und im Regelfall aus unserer Sicht viel zu klein sind. Mehr Platz auf Weide und Stall ist klar besser, als am Minimum herum zu schrammen. Auch wird ganz oft übersehen, dass man im Winter Heu benötigt und auch das bei einer Eigenversorgung einiges an Fläche bedeutet!
Kann man von Alpakas leben?
Nicht wirklich. Wer sich vorab informiert weiß was zu tun ist. Und wenn man sich dann konsequent an alles hält, hat man ganz viel Freude an den Fellnasen. Wer aber „schlampt“ und meint, er weiß es besser wird bald zum Leid der Tiere feststellen, dass Alpakas auch Kleinigkeiten nicht verzeihen und falscher Haltung schnell krank werden und sogar sterben können.
Kann man von Alpakas leben?
Hier wird euch jeder Züchter unterschiedlich beraten. Jeder Züchter hat seine eigenen Meinungen und Erfahrungen. Ehrliche Züchter, die euch allerdings helfen möchten werden euch aber grundlegende Dinge immer in gleicher Art und Weiße erzählen.
Zum einem befasst euch vorher ausgiebig mit den Alpakas und lest auch einmal ein Buch. Besucht auf jeden Fall mehrere Alpakahalter (nicht nur 1 oder 2) und sprecht miteinander ehrlich über das was ihr plant, denn nur so bekommt ihr auch ehrliche und nützliche Antworten. Auch ein Tierarzt sollte vor dem Einzug unbedingt gesucht werden. Wenn ein Alpaka krank ist braucht es schnellstmöglich Hilfe. Ein Sachkundenachweis, wie viele Ihn mittlerweile anbieten ist zwar nicht immer erforderlich, hilft aber Gleichgesinnte kennen zu lernen und das ein oder andere aus der Praxis steht auch nicht in den Büchern. Leider ist aufgrund des Alpaka-Hypes der letzten Jahre auch die Anzahl schwarzer Schafe gestiegen, die nur schnelles Geld mit den Tieren machen möchten. Daher jetzt noch ein paar kleine Tipps, die euch helfen können die ein oder anderen Tiere und Halter zu entlarven und euch vor Schaden zu bewahren.
Bei folgenden Feststellungen und Aussagen solltet Ihr besser vorsichtig werden:
Hengste und Stuten werden zusammen gehalten.
Hengste und Stuten werden zusammen zum Verkauf angeboten.
Das Alpaka ist überaus zutraulich und kommt auf euch zu.
Die Weide ist total verdreckt – z.B. mit Hühnerkot zwischen denen die Alpakas fressen
Alpakas welche unter einem dreiviertel Jahr zum Verkauf angeboten werden – Prägephase!!!
Fotos auf denen kleine Crias gestreichelt oder gehalten werden.
. . . . . . und noch vieles mehr.
Es gibt noch viel mehr Hinweise – Mehr Infos gibt es aber in einem persönlichen Gespräch
Kann man von Alpakas leben?
Diese Frage kommt immer wieder und es erstaunt uns immer wieder, was man im Internet nicht so alles findet. Je nachdem was man sucht, wird man auch die gewünschte Antwort finden. Was aber nicht verwundert, denn sehr oft steht dahinter nur das Interesse von jemanden, damit Geschäfte zu machen.
Hier aber unsere ehrliche Meinung zu der Wirtschaftlichkeit.
Wer kennt die Aussage nicht, man kann mit Alpakas eine Menge Geld machen? . . . . . klar, wenn man vorher ein großes hatte. . .
Das sich Alpakas durch Ihre teure Wolle refinanzieren ist totaler Quatsch. Die Rechenmodelle, die hier das ganze schön darstellen sind nur die halbe Wahrheit. Klar gibt es auch hohe Preise, diese werdet Ihr aber nie mit einem Alpaka für 1.000,- € erreichen können. Und auch das jährliche Scheren der Alpakas und sonstiger Unterhalt kostet Geld und ist nicht billig. Wer jetzt aber meint, dann Züchte ich einfach mal und jedes Junge bringt mir eine Menge Geld, ist dass auch nur eine Augenwischerei. Auch hier werden Alpakas in der unteren Preiskategorie nie Erlöse wie große Zuchtbetriebe erreichen. Und was euch keiner sagt, ist, dass jedes Jahr die Preise immer weiter in den Keller gehen, da es in Deutschland immer mehr Alpakas gibt und jede größer das Angebot umso kleiner der Preis. Wer von Alpakas leben möchte, schafft dieses meist nur aus einem Hobby raus oder mit Kapital und Zeiteinsatz. Seit also bitte nicht so blauäugig und glaubt alles was euch das Internet verkaufen möchte. Das Leben mit Alpakas ist schön und einfach – Das Leben von Alpakas kann gewaltig schief gehen und geht dann nur auf Kosten der Tiere.